So ihr Lieben, auf ein neues zum großen Oberthema der „Brutzeit“

Heute möchte ich ein bisschen was zum Thema Nestbau und der Eiablage sagen. Und ohne langes Geplänkel will ich heute dann auch einfach mal anfangen. 😀

Der Nestbau

Vögel haben viele verschiedene Bedürfnisse an ihr Nest und auch an ihre Materialien. Die meistens Vögel bauen jedoch Nester welche hin offen und napf-förmig sind. Aber auch hier sind die einzelnen Arten grundverschieden. Von kleinen Kunstwerken zu optisch eilig zusammengeschusterten Werken ist so ziemlich alles dabei.

Die Kohlmeise in ihrer Bruthöhle während des Nestbaus

Warum bauen den Vögel ein Nest?

In den meisten Fällen ist dies schlicht das Behältnis in dem sich das Gelege befindet. Auch soll es dieses schützen. Durch das Nest sind die Eier besser getarnt und es spendet ebenfalls Wärme. Später ist es dann auch Schutz für die Jungvögel.

Welches Nest?

Es gibt so viele unterschiedliche Nester wie es Vögel gibt. Immer auf die Bedürfnisse angepasst. Der Storch sowie die größeren Vögel wie Greifvögel bauen keine Nester sondern einen Horst. Dieser besteht aus wesentlich robusteren Materialien als die Nester der kleinen Singvögel. Hier werden teilweise starke Äste und auch Sträucher verbaut. Auch ist die Position eine andere als bei den Singvögeln. Meistens ganz oben in Bäumen, Strommasten oder auf Felsen.

Nest eines Zaunkönigs

Dann gibt es natürlich die kleinen Nester, welche von den Höhlenbrütern und Co. gezimmert werden. Sie bestehen aus Halmen, Gräsern, Federn, Tierhaare, Rindenstücke, Moos etc. und werden von den verschieden Meisen, Kleibern aber auch Staren genutzt. Der Buntspecht zimmert sich sein Nest indem er eine Höhle in einen Baum „zimmert“. Der Zaunkönig baut lieber kleine kugelige Gebilde welche eine seitliche Öffnung haben und meistens an Efeubewachsene Bäume.

Aber nicht alle nehmen Gräser, einige nehmen auch Schlamm oder Lehm. Dafür sind vor allem zwei Vogelarten sehr bekannt. Zum einen die Schwalben und natürlich auch der Kleiber, welcher den Eingang zu seiner Bruthöhle mit Lehm verschließt um das Einflugloch auf die passende Größe zu bekommen.

Es gibt auch Vögel die keine Nester bauen. Der Flussregenpfeifer legt seine Eier zum Beispiel in einer Kiesmulde ab. Seine Eier sehen ähnlich aus wie ein Kieselstein und fallen damit dort nicht auf. Würde er ein Nest bauen, würden die Eier in seinem Lebensraum wiederum zu auffällig sein.

Verlassenes Nest einer Blaumeise nachdem alle Jungen flügge geworden sind

Wer baut denn das Nest?

Das ist natürlich auch wieder unterschiedlich und kann nicht pauschalisiert werden. Es ist aber in den meisten Fällen so, dass die meisten Vögel ihre Nester gemeinsam bauen. Jedoch gibt auch Alternativen in denen nur das Männchen oder nur das Weibchen bauen. Den Standort zum Nestbau wählen meistens die Weibchen. Manchmal bauen die Männer auch mehrere Nester und die Weibchen suchen sich das Beste aus (Stichwort: Zaunkönig).

Also es gibt so viele verschiedenen Nester, aber eins sollte immer beachtet werden. Wenn ihr ein Nest entdeckt, dann lasst es bitte in Ruhe. Im Nistkasten wird das Nest erst im Herbst entfernt. Bitte nicht zu nah herangehen, am Besten gar nicht. Denn das kann dafür sorgen, dass der Standort aufgegeben wird (dann wird das Nest wo anders gebaut). Viele Vögel bauen mehrere Nester uns suchen sich dann quasi das Beste heraus. Es kann aber im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass ein Nest welches bereits eine Brut enthält aufgegeben wird (ja, das habe ich schon mehrfach gesagt, kann ich aber nicht oft genug sagen). Bitte Bitte nicht machen. Haltet Abstand und freut euch, eines entdeckt zu haben und vielleicht die kleinen Ästlinge beobachten zu können.

Buchfink-Weibchen sucht nach Nistmaterial

Die Eiablage

Kurzer Exkurs:

Vögel haben keinen Penis oder eine Scheide. Sie haben eine sogenannte Kloake. Das ist ein gemeinsamer Köperausausgang für Geschlechtsorgane, Harnleiter und den Darm. Dies ist bei allen Vögeln der Fall. Bei der Paarung steigt das Männchen auf das sich in duckender Haltung befindende Weibchen und presst seine Kloake auf die des Weibchens. So gelangen die Samenzellen, die in den Hoden des Männchens gebildet werden, in die Kloake des Weibchens. Dieses hat im Allgemeinen nur den linken Eileiter entwickelt, jedoch eine weitere „Kammer“ welche die Sammenflüssigkeit des Männchens halten kann. Der Rest ist dann Magie. 😀

Es kann beobachtet werden, dass ein erwachsener Vogel mit zitternden Flügen bettelt. Dies sorgt häufig für Verwirrung und viele denken, es handelt sich bereits um einen Jungvogel. Es ist aber das Weibchen welches nach vorne geneigt zu Kopulation auffordert. Das nur noch mal so am Rande dazu. 😀

Zaunkönig Dame ist bereit für die Kopulation

Jeden Tag ein Ei:

Die Anzahl der insgesamt gelegten Eier ist unterschiedlich. Ein Greifvogel kann zwei Eier legen und eine Blaumeise legt dafür bis zu 10 Eier die bebrütet werden. Das ist also immer unterschiedlich. Und tatsächlich wird auch nur ein Ei am Tag gelegt. Also kann die Eiablage bei der Blaumeise auch mal gut und gerne über 10 Tage dauern. Und so lange werden die bereits gelegten Eier auch noch nicht bebrütet, mit dem Brüten wird erst begonnen, wenn alle Eier gelegt sind. In der Zwischenzeit werden die bereits gelegten Eier teilweise mit etwas Nistmaterial abgedeckt, aber das war es dann auch. Hier gibt es natürlich auch wieder eine Ausnahme, die Eule brütet bereits beim ersten Ei, daher sind dort die Jungen auch alle unterschiedlich groß.

Also die Eier liegen da nun und werden nicht bebrütet, bis alle anwesend sind. Manchmal liegt die Mutter auf den Eiern, jedoch macht sie das Bauchgefieder nicht auf, sondern lässt es zu und die Eier bleiben somit kalt und befinden sich in einem Ruhezustand.

Bruthöhle einer Blaumeise

Wie lange brütet wer?

Wie lang gebrütet werden muss ist natürlich eine Frage der Größe. Ist das Ei groß, dauert es eben auch länger. Das Ausbrüten eines Schwaneneis dauert ca. 35 Tage, wobei die Kohlmeise nach 10 Tagen bereits schlüpft.

Bei den meisten Vögeln brütet nur ein Partner und das ist meistens das Weibchen. Dieses verlässt das Nest höchstens für wenige Minuten und wird von dem Männchen mit Nahrung versorgt.

Geschlüpft:

Sobald die ersten Küken geschlüpft sind, geht es meistens schnell und die anderen kommen nach und nach dazu. Ab und zu gibt es mal einen Nachzügler. Es kann aber auch vorkommen, dass einige Eier nicht schlüpfen. Einige Tage wird dann meistens noch von dem Weibchen gebrütet, aber irgendwann wird das Brüten eingestellt. Die Eierschale wird direkt nach dem Schlüpfen von den Eltern aus dem Nest gebracht und an einer entfernten Stelle entsorgt. Sie würde in dem Nest nur auffällig sein und Fressfeinde anlocken. Daher schnell weg damit.

Jetzt sind die Jungen geschlüpft und die Eltern haben nun noch mehr zu tun als vorher. Aber darum geht es dann in dem nächsten Beitrag: Aufzucht der Jungen bis zum Verlassen des Nestes. Und da ist dann auch der, erst einmal, letzte Beitrag zu dem Thema Brutzeit, versprochen ;D

Buntspecht an seiner Bruthöhle, das Männchen versorgt das Weibchen mit Nahrung

Die Brutzeit

Balz und Balzverhalten

Nestbau und Eiablage

Aufzucht der Jungen bis zum Verlassen des Nestes

Ästling? Was ist zu beachten?

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Der Zaunkönig hat Moos gesammelt und baut fleißig an seinem Nest

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