Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder 😀
Diesmal geht es um ein Thema, welches jedes Jahr aufs neue wieder aktuell wird und zwar die ganzjährige Fütterung von Wildvögeln.
Hierüber wird viel diskutiert und es gibt viele verschiedene Meinungen. Mindestens genauso viele Internetseiten, Foren, Gruppen und andere Quellen raten von der ganzjährigen Fütterung ab, wie diese empfehlen.
Ich möchte mich auf keine Seite stellen, aber bei mir wird, so viel kann ich euch verraten, dass gesamte Jahr gefüttert. Geschichte über tote Küken, welche an Sonnenblumenkernen oder Fettfutter gestorben sind, kenn ich zu gut, dies konnte ich persönlich jedoch nie beobachten. Diese Bilder, von aufgeschnittenen angeblich an der falschen Fütterung gestorbenen Küken, finden sich jedes Jahr aufs neue immer wieder auf vielen Seiten. Bei genauer Betrachtung kann man erkennen, dass es sich recht häufig um die immer gleichen Bilder handelt, welche wiederholt von verschiedenen Personen gepostet werden.
Wie kommt es nun dazu? Ganz einfach, viele „Päppler“ (also Personen, welche sich, meistens freiwillig, damit beschäftigen, verletze ,kranke oder eben Jungvögel, aufzupäppeln) untersuchen die Küken nach deren versterben. Sie schneiden diese auf um nachzusehen, was die Todesursache gewesen sein könnte. Hierbei wurden auch schon Sonnenblumenkerne oder aber Erdnüsse in den Mägen der kleinen gefunden. Dies sorgt dafür, dass die Schlussolgerung gezogen wird, dass die Eltern dieses an die Küken verfüttert haben und die Küken eben an diesen verstorben sind. Das ist aber so nicht unbedingt richtig. Es ist kein Beweis, dass die Küken an diesen verstorben sind, es können noch ganz andere Ursachen dazu geführt haben. Wirklich ganz sicher kann man dies nur feststellen, wenn ein Fachmann sich diesem annimmt, Proben nimmt und alles was dazu gehört, denn wie gesagt, es können unglaublich viele Gründe sein.
Ein Jungvogel fällt selten ohne Grund aus seinem Nest. Natürlich kann es vom Wind herausgeweht oder umgekippt sein. Auch kann den Eltern etwas zugestoßen sein und daher werden die Ästlinge nicht mehr von diesen versorgt. Aber in den meisten Fällen ist die Natur so schlau, ihre Probleme selbst zu regeln. Wenn ein Küken zu schwach ist, dann wird es nicht selten von den Eltern aus dem Nest geworfen. Das klingt grausam und ist für uns Menschen nicht vorstellbar, aber bei den kleinen Piepmätzen zählt das Überleben. Und ein schwaches oder krankes Junges würde einem Geschwisterchen mit besseren Chancen die Nahrung wegnehmen, so hart die Realität in dem Fall auch sein mag.
Was ich damit sagen möchte ist, das die „Päppler“ einen tolle Job machen und das auf jeden FAll eine wahnsinnig anstrengende und nicht zu unterschätzende Aufgabe ist. Jedoch; Nicht jedem Vogel kann geholfen werden und manchmal trotz aller Mühen, ist dies dann der Lauf der Dinge. Auf die Fütterung im Garten etc. würde ich diese Verluste jedoch persönlich (und damit bin ich nicht alleine – viele Fachleute sehen das ebenso) nicht beziehen. Selbstverständlich kann er an der für ihn nicht zu verdauenden Erdnuss gestorben sein (weil sein kleiner Körper, diese einfach noch nicht verdauen kann), aber:
Der Vogel im Allgemeinen schafft es schon sehr lange seine Jungen großzuziehen.
Die Altvögel wissen, was sie den Jungen geben können, und was nicht. Viele Jahrhunderte Erfahrung und Instinkt sind vorhanden. Nestlinge erhalten von den Altvögeln z. B. Insekten, welche teilweise vorher schon für sie präpariert worden sind. Es werden z. B. Därme oder Stacheln entfernt.
Es gibt natürlich auch die andere Seite. Steht keine geeignete Nahrung zur Verfügung, jedoch der Drang zu Fütterung. Dann gibt es nun einmal leider auch Dinge, die nicht geeignet sind. Hierzu zählen dann aber neben den Erdnüssen auch Plastik, Folien oder irgendwas anderes tolles was der Mensch so in der Natur herumliegen lässt und irgendwie in das Nest transportiert werden kann. Dann ist es aber, muss man ehrlicherweise doch gestehen, eh zu spät. Wenn keine geeignete Nahrung vorhanden ist, hat der Nachwuchs keine Chance, Erdnuss hin oder her.
Ich habe mal eine Dokumention gesehen, leider kann ich mich in meinem gesteigerten Alter nicht mehr an den Titel erinnern. 🙁 Auf jeden Fall ging es um die Fütterung. 😀 Die Nestlinge haben so lange und laut gebettelt, dass der Vater (in dem Fall waren es meine ich Rabenkrähen), den eben aufgenommen Kotbeutel einfach an einen anderen Nestling weitergegeben hat. Das war natürlich so nicht geplant und hat besagten Nestling dazu veranlasst dessen Inhalt umgehend in Richtung Eltern zu „spucken“. Es gibt also so eine Art „Schutzmechanismus“, wenn etwas nicht verdauliches verfüttert wird, dann wird dies von einem gesunden Küken wieder hervorgewürgt. Ist es aber schon so schwach oder krank, dann schafft es dies nicht mehr und das ist dann sein Todesurteil. Wäre es aber wie bereits erwähnt auch ohne diesen einen „Bissen“ gewesen.
Gerade in der Brutzeit haben die Altvögel einen besonders anstrengenden Tag, die kleinen wollen immer wieder und in immer kürzer werdenden Abständen mit Futter versorgt werden. Das Nahrungsangebot ist jedoch eher knapp. Das es immer weniger Insekten gibt ist mittlerweile nicht nur bei den kleinen Piepmätzen angekommen. Daher sind diese auch auf unsere Hilfe angewiesen, Ich kann immer wieder beobachten, wie die Jungen mit Insekten und Larven gefüttert werden. Immer wieder werden die Nistkästen angeflogen und die hungrigen Mäuler gestopft. Zwischendurch drehen die Elternvögel kurz in Richtung Futterstelle ab und trinken etwas oder gönnen sich ein bisschen was vom Energiekuchen und den anderen Leckereien. Somit sind die Eltern versorgt und müssen sich nur noch um die Beschaffung der Nahrung für die lieben Kleinen kümmern.
Ergo, es gibt schon wenige Insekten, und diese sollen doch bitte für den Nachwuchs sein. Daher spricht nichts dagegen, den Eltern ein wenig unter die Arme zu greifen und diesen etwas Gutes zu tun, damit sie sich nicht auch noch an den wenigen Insekten bedienen müssen und somit noch weniger für die Kleinen bleibt.
Wie anfangs bereits erwähnt, es gibt zwei Meinungen und es darf auch gerne diskutiert werden. Ich persönlich jedoch denke, dass es mehr schadet nichts mehr zu füttern, als zumindest ein wenig für die erwachsenen Vögel hinzulegen. Was dieses Thema angeht, möchte ich euch noch ein wenig Lektüre nahelegen. Ich habe viel zu diesem Thema gelesen und ein Name taucht in dem Zusammenhang immer wieder auf. Prof. Dr. Berthold, ist Ornithologe und war langjähriger Direktor des Max-Plack-Institutes für Ornithologie, er befürwortet die Fütterung auch im Sommer. Hierzu gibt es auch einige Interessante Berichte Bei Youtube und Co.
und ein wirklich zu empfehlendes Buch habe ich hier* auch noch zu dem Thema für euch.
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